»Das einzige Kriterium ist, lebt das Zeug oder ist es tot?«

– Steve Lacy

Ein markanter Satz des herausragenden Sopransaxophonisten und bedeutenden Avantgardisten Steve Lacy. Die etwas akademischere Variante liest sich in Martin Kunzlers Jazz Lexikon so:

„Phrasierung […] ist der nicht kopier- oder erlernbare persönliche Sound eines Musikers, die Art, wie er mithilfe von Artikulation, rhythmischem Gespür, Dynamik und Intonation etc. seine „Message herüberbringt“ […].“

Beide Aussagen treffen den Kern der Sache recht genau. Denn die Art und Weise, wie wir eine Melodie zum Leben erwecken, kann sehr vielfältig und facettenreich sein – vorausgesetzt, wir verfügen über die dafür notwendigen Ausdrucksmittel. Auf der Gitarre ergibt sich da ein großes technisches Lernfeld, angefangen von den unterschiedlichen Methoden ein Vibrato zu erzeugen, bis hin zur Abstufung seiner Spielweise in mehr als nur zwei oder drei Dynamikstufen. Auch der Aspekt Time spielt in dem Zusammenhang eine große Rolle!