»Time isn‘t the main thing. It‘s the only thing.«

– Miles Davis

Diese Aussage von Miles Davis trifft wahrscheinlich den Nagel auf den Kopf. Mit dem Begriff „Time“ verbinden wir in der (improvisierenden) Musik und vor allem im Jazz ein Phänomen, für dessen Definition Attribute wie rhythmische Genauigkeit oder Präzision nicht ausreichen. Time hat etwas merkwürdig magisches, das jeden Zuhörer oder Spieler in seinen Bann zieht, wenn sie gut ist. Manchmal spricht man davon, dass ein Schlagzeuger einen „wahnsinns Drive“ hat. Er mag vielleicht das Gleiche spielen wie ein anderer Drummer und doch klingt es irgendwie „grooviger“.

Eine gute Time besteht gewissermaßen nur zur Hälfte aus präzise zum Metronom gespielter Musik. Die andere Hälfte ist ein treibender unablässiger Vorwärtsdrang der Töne und/oder rhythmischer Akzente, denen man sich kaum entziehen kann.